Warum Bohrhammer nicht als Bohrmaschine benutzen?

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Blaubär

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Hallo,

bevor man mir wieder vorwirft, ich hätte nicht ordentlich die Suchfunktion benutzt und den Tread wieder sperrt: Ich habe ausreichend gesucht, aber leider nicht die passende Antwort gefunden!

Meine Frage: Ich lese immer wieder, dass man Bohrhämmer nicht als Bohrmaschinen verwenden soll, auch wenn sie ein Wechselfutter haben. Aber warum?

Kann die Maschine bzw. das Schlagwerk dadurch Schaden nehmen oder ist es einfach unkomfortabel wg. zu geringem Drehmoment und zu kleinem Drehzahlbereich? Auch habe ich was von fehlender Präzision gelesen, wie wirkt sich das aus? Oder hat es einen ganz anderen Grund?

Grund der Frage: Ich habe bereits einen ordentlichen Akkuschrauber und will noch einen Bohrhammer anschaffen, der gelegentlich auch mal für Stahl oder Holz herhalten soll, damit ich nicht noch ein drittes Gerät brauche.

Viele Grüße
 
Hallo!

Ich würde sagen, dass das Gerät dadurch nicht beschädigt wird, besonders wenn du es als Heimwerker nur gelegentlich einsetzt.
Ich habe meinen Elu-Bohrhammer schon oft als Bohrmaschine verwendet, sogar schon als Rührwerk. Sollte es der Maschine schaden, würden Profihersteller sowas wie ein Wechselbohrfutter gar nicht anbieten.

Bohrhämmer haben aber auch ihre Nachteile:
- Das meist höhere Gewicht stört besonders bei feinen Arbeiten.
- Wenn die Maschine kein Wechselbohrfutter besitzt, sondern nur ein Bohrfutter mit SDS-Schaft, ergibt sich ein wackeliger, meist unbrauchbarer und langer Aufbau.
- Die meisten Maschinen haben nur ein 1-Gang Getriebe mit geringer Drehzahl, dadurch ist der Einsatz von kleineren Bohrern, sowie die Verarbeitung von dünnen langen Schrauben nicht sinnvoll.

Recht universell einsetzbare Maschinen bieten die Hersteller Milwaukee und AEG. Es gibt da Maschinen mit 2-Gang Getriebe und Wechselbohrfutter. Die Maschinen beider Hersteller sind sich sehr ähnlich, sie dürften auch gemeinsam produziert werden. Die Milwaukee PPH 24 X2E wäre ein guter Kompromiss, da sie mit 2,8 kg noch recht leicht ist. Von der Qualität her sind Milwaukee Maschinen für den gewerblichen Einsatz ausgelegt und entsprechen ungefähr der Makita-Qualität.

Gruß

Dominik
 
Blaubär schrieb:
Meine Frage: Ich lese immer wieder, dass man Bohrhämmer nicht als Bohrmaschinen verwenden soll, auch wenn sie ein Wechselfutter haben. Aber warum?
Das hätte die Suchfunktion sicherlich auch zutage gefördert, aber dennoch ist der Grund eher trivial: die Bohrlöcher, die Du mit einer solchen Kombimaschine machst, sind gelinde gesagt eher unpräzise. Da kann ein 3mm-Loch auch mal gerne 3,2mm werden. Das liegt einfach daran, daß die Maschine, damit so etwas überhaupt funktioniert, insgesamt doch recht hohe Toleranzen hat, weil einfach viel mehr Passungen zusammenkommen. Die Futter-Aufnahme, das meist eher günstige Futter, die vom Hammerbohren u.U. schon ausgeschlagene Spindel uswusf...
Hinzu kommt, daß man mit so einer Maschine seltenst mit der richtigen Drehzahl arbeitet oder arbeiten kann, weil es zu umständlich/unbequem ist.
Wem das alles egal ist bzw. wenn es auf Präzision nicht ankommt, der kann natürlich gerne auch mit einem Hammerbohrer "normale" Löcher bohren.
 
Dirk schrieb:
die Bohrlöcher, die Du mit einer solchen Kombimaschine machst, sind gelinde gesagt eher unpräzise. Da kann ein 3mm-Loch auch mal gerne 3,2mm werden.

....

Wem das alles egal ist bzw. wenn es auf Präzision nicht ankommt, der kann natürlich gerne auch mit einem Hammerbohrer "normale" Löcher bohren.

Also geht es nur um die Qualität des Bohrloches!? Dann bin ich ja beruhigt. Wenn wirklich Löcher nötig sind, wo es auf den 1/10 mm ankommt, nutze ich eine Tischbohrmaschine, wo das Werkstück festgespannt wird. Und wenn ich ein Loch in eine Dachlatte bohren muss, um eine Schraube durchzustecken, kommt es auf 0,2 mm nicht wirklich an.

Viele Grüße
 
Moin Blaubär,

ich habe auch mal so gedacht wie du: Kauf ich mir einen kleinen Bohrhammer (Gewicht ca. 3 kg), den ich zur Not mal als Bohrmaschinenersatz verwenden kann.
Das klingt theoretisch für den Ausnahmefall gut, hat sich praktisch aber aus obigen Gründen als ungünstig erwiesen.
Das im Vergleich zur herkömmlichen Bohrmaschine und vor allem zum Akkuschrauber hohe Gewicht und die vergleichsweise geringe Handlichkeit (man könnte es auch klobig nennen) lassen mich dann doch nur dann zum Bohrhammer greifen, wenn Beton usw. zu bohren sind.

Dein Beispiels mit dem Vorbohren spricht in meinen Augen auch gegen einen Bohrhammer, da das systembedingte Spiel bei SDS gepaart mit obigen Nachteilen ein Vorbohren mit feinem Bohrer (< 5 mm) zur Strafaufgabe machen.

Vielleicht sind die Nachteile bei Kombihämmern weniger ausgeprägt, aber Eierlegendewollmichsäue sind immer ein Kompromiss. Und die Preise sind dann auch für den Heimbereichen (ich unterstelle, dass du ihn privat brauchst) auch im oberen Bereich.

Ich würde eher zu zwei Maschinen raten, die jeweils das gut können, wofür sie gebaut sind. Ansonsten kann man sich einen Bohrhammer vielleicht auch bei Bekannten usw. leihen, wenn man mal in die Decke bohren muss und ansonsten nur Mauerwerk zu bohren hat, was beim Altbau oft gar ohne Schlag geht und sogar gemacht werden sollte, damit der Bohrsuchmesser nicht doppelt so groß wird...

Gruß

Paetzi
 
Thema: Warum Bohrhammer nicht als Bohrmaschine benutzen?

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