Hochdruckreiniger saugt kein Waschmittel an?!

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domigio

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hallo,
möchte meinen Kärcher Hd 1000 SL gerne mit Waschmittel betreieben, nur leider funktioniert das nicht ganz. An der Schalttafel ist hier ein Drehknopf, wo man die Intensität der CHemiezufuhr regeln kann. Es geht auch ein dünnes gelbes durchsichtiges GUmmischläuchchen heraus mit einem Sieb vorne dran. Habe dieses Schläuchchen in einem Eimer mit Waschmittelverdünntem Wasser gehängt, aber irgendwie zieht er nichts raus?? Muss ich den Stutzen in eine Flasche hängen und dann wie eine "Infusionsflasche" von oben hängen, damit das Zeugs von alleie reinrinnt oder wie läuft das ab?
 
Hallo Domigio,

ich bin zwar eher der Kränzle-Spezi, aber ich habe mir mal eben die

Betriebsanleitung HD 1000 SI

Deines Geräts angesehen.

Der 1000 SI ist offensichtlich mit einem Niederdruckinjektor ausgerüstet. Das bedeutet, daß Du bei Deiner Dreifachdüse den Kopf auf "Niederdruck" stellen mußt, damit das Gerät Reinigungsmittel ansaugt. (Hierdurch werden zusätzliche Bohrungen im Düsenkopf geöffnet, die Fließgeschwindigkeit des Wassers erhöht sich und durch den Mitreißeffekt entsteht der Sog, der das Reinigungsmittel ansaugt)

Das Chemieventil am Bedienpanel der Maschine dient lediglich zur Dosierung der Reinigungsmittelkonzentration.

Ich hoffe, daß Dir das etwas geholfen hat und die Chemiezufuhr jetzt funktioniert.


Gruß

Thorsten
 
hallo Thorsten, vielen Dank für deine Hilfe. Werde den von dir aufgezeigten Weg morgen gleich mal testen!
Ich muss dazu noch sagen, dass ich keinen SI, sonder einen SL habe! ich glaube da besteht ein kleiner technischer unterschied; Ich kann -glaube ich- meine Lanze auf Hochdruck und auf Mittelmässig hin und herverstellen! weiß also nicht ob das jetzt ne dreifachdüse ist?!?
werde mal sehen, ob er dann was ansaugt, habe nämlich die Lanze (kann gedreht werden) immer auf Hochdruck gedreht...ist aber komisch, dass bei hochdruck keine reinigungsmittelzufuhr vorgesehen ist...
Wo soll ich das Ansaugschläuchchen jetzt reinhängen? genügt hier ein eimer am Boden, wo das Konzentrat drin ist?
 
Guten Morgen Domigio,

leider kann ich Dir auch nicht sagen, worin der Unterschied zwischen SI und SL besteht. :( Ich denke jedoch, daß der Unterschied nicht in der Reinigungsmittelansaugung bestehen wird. Da gibt es grundsätzlich eigentlich nur 3 Methoden:

1. Niederdruckinjektor in der Hochdruckleitung (bei den meisten Geräten der Fall)

2. Reinigungsmittelansaugung im Hochdruckbereich über die Pumpe. (Setzt einen Schwimmerkasten voraus)

3. Mittels separater Chemiepumpe (fast ausschließlich bei stationären Geräten anzutreffen)

Versuch doch mal, ob die Reinigungsmittelansaugung funktioniert, wenn Du die Lanze von der Pistole abgeschraubt hast. Wenn das Wasser ohne Düse aus der Pistole "plätschert", dann hat das den gleichen Effekt, als wenn Du bei einer Dreifachdüse auf Niederdruck stellst. Wenn das Gerät dann Chemie ansaugt, dann weißt Du wenigstens, daß es sich um einen Niederdruckinjektor handelt und Du die Düse irgendwie auf Niederdruck umstellen mußt.

Bei Hochdruckbetrieb staut sich das Wasser vor der Düse. Die Fließgeschwindigkeit im Hochdruckschlauch ist also sehr gering. Deshalb entsteht im Reinigungsmittelinjektor eben auch kein Unterdruck, so daß das Reinigungsmittelventil öffnen könnte. Nur wenige Geräte können Reinigungsmittel im Hochdruckbetrieb ansaugen.

Gruß

Thorsten
 
vielen Dank, es hat mit der Methode geklappt. Scheint eine 2Fachdüse zu sein, einmal Hochdruck und einmal plätschtert es nur.
Was hier blöd ist, dass das Reinigungsmittel relativ lang braucht, bis es mal aus der Düse kommt. Wenn ich die Lanze wieder auf Hochdruck umstelle, dann fließt irgendwie Wasser rückwärts in den Chemiebehälter, der dann überläuft!!
Bin nun ein bisschen enttäuscht, da es anscheinend nicht funktioniert, dass das Reinigungsmittel bei Hochdruck angesaugt wird.

Noch etwas anderes: Habe diesen Hochdruckreiniger noch nicht so lange, aber der Druck kommt mir etwas zu niedrig vor. Das Manometer zeigt bei Dauerbetrieb höchstens 50 Bar an! Wenn ich die Lanze aus habe, geht das Manometer bis etwa 100 bar und dann pfeift es, geht wieder runter auf 40 und dann immer das gleiche spielchen. Woran könnte das liegen?
 
Hallo Domigio,

irgendwo in der Reinigungsmittelleitung, vom Reinigungsmitteltank zum Niederdruckinjektor, muß ein kleines Rückschlagventil sitzen. Möglicherweise ist das ein wenig verklebt oder verklemmt. Bei unseren Kränzle-Geräten besteht das aus einem kleinen Saugzapfen mit einer Kugel und Feder. Bei Deinem Kärcher dürfte das ähnlich aussehen. Such das mal und mach es schön sauber und gängig.

Dieses Ventilchen ist sicherlich auch der Grund, daß das Gerät keinen vollen Druck aufbaut. Wasser ist eben nicht komprimierbar und bereits eine Leckage weniger Tropfen kann zu einem Druckverlust führen.

Wenn das Manometer beim Schließen der Pistole auf 100 bar hochschnellt, dann ist das auf das Bayxpassventil zurückzuführen. Das schaltet dann um und der Druck fällt ab. Soweit ist also alles richtig und zeigt auch, daß die Pumpe in der Lage ist, die 100 bar aufzubauen. Wenn Du dann jedoch auf der Hochdruckseite eine Leckage hast, dann baut sich dort der Druck wieder ab (genauso, als wenn Du die Pistole geöffnet hättest), das Bypassventil schaltet wieder um und die Pumpe baut wieder Druck auf. Dieses Spielchen zwischen Druckaufbau und -abbau wiederholt sich dann immer wieder. Es ist also ziemlich sicher, daß Du auf der Hochdruckseite eine Leckage hast. Und die liegt eben wahrscheinlich bei dem Chemieventil.

Gruß

Thorsten
 
Hallo Thorsten,
wenn ich das jetzt so höre, ist es sicher der Grund.
Hier sitzt ein kleines Gußschraubteil unten, kurz bevor der Schlauch beginnt.
Ich muss noch dazusagen, dass mein alter hd 1000 keinen Druck mehr aufbaute, sodass ich mir nun den gleichen nochmals gekauft habe, um diesen dann auszuschlachten. Ich habe nun die beiden Rückschlagventile vom alten und vom neuen ausgebaut:
links alt, rechts neuer:
1606014zb4.jpg


ich habe bereits beide eingebaut, doch bei beiden wird nur ein arbeitsdruck von ca 40-50 bar aufgebaut :roll:

man sieht beim alten Teil (Bj 1978), dass hier eine größere kugel drin sitzt, jedoch kein Blättchen mit 5 Löchern und der Feder, das beim neueren vorhanden war.
Ich denke, bei dem neueren ist der Aufbau des Ventils wie bei Kränzle, so wie du das beschrieben hast. Leider weiß ich nicht mehr, wie das Blättchen eingebaut werden muss.
Beim Betrieb mit dem alten Ventil war das Phänomen, dass er zwar Reinigungsmittel angesaugt hat, jedoch wenn ich die Lanze auf Druck umgestellt habe, sah man, dass vom Hochdruckreiniger das Wasser wegfloss und den Reinigungsmittelbehälter zum Überlaufen brachte! Hier fehlt wohl die Feder?!
Beim neueren habe ich beobachtet, dass hier kein Reinigungsmittel angesaugt wurde. Hier war auch zu beobachten, dass die kleine Kugel nicht von selbst rausging, habe dann von unten mit einer dünnen nadel hineingestochen, bis das Kügelchen heraussprang. Es ist teilweise ein bisschen korrodiert. Habe jetzt aber noch nicht getestet, ob es am festkorrodierten Kügelchen gelegen hat, dass hier kein reinigungsmittel fließen konnte...
 
Nabend Domigio,

ich bin mir leider nicht sicher, ob es sich bei dem ausgebauten Ventil tatsächlich um das Chemieventil handelt. Wie gesagt, so detailliert zerlege ich Kärchergeräte nur sehr, sehr selten. Für mich sieht das ausgebaute Teil eher nach dem Rückschlagventil des Unloaders aus. Die alte Version mit Kugelrückschlag, die neue Version mit Rückschlagkörper und O-Ring.

Das Chemieventil hätte ich wesentlich kleiner und mit einer leichteren Kugel und Feder erwartet. Schließlich produziert die Pumpe nur einen recht geringen Unterdruck auf der Saugseite, so daß die Massen möglichst klein gehalten werden müssen. :?:

Ist da nicht irgendwo ein kleiner Zapfen, auf den der Chemieschlauch gesteckt wird? Meistens ist in diesem Zapfen dann das Chemierückschlagventil integriert. (Also Vorsicht beim Ausbau, damit keine Kleinteile verloren gehen)

Die beiden ausgebauten Ventile sehen übrigens auch nicht mehr besonders grandios aus. Besonders die Kugel gibt mir zu denken. Die wird sicherlich irgendwo auf einen Edelstahlsitz drücken und ich kann mir nicht vorstellen, daß die noch richtig abdichtet, so vermackelt wie sie ist. :(

Auf jeden Fall kann es nicht schaden, wenn Du diese beweglichen Teile richtig reinigst und mit etwas Silikonfett wieder einbaust. Und falls ich recht haben sollte, dann nochmal das Chemieventil suchen.


Gruß

Thorsten
 
Hatte selbiges Problem!
Ein Durchpusten mit einem Kompressor hat abhilfe geschaffen!
Habe das halbe Gerät vorher zerlegt, da konnte man nichts feststtellen!
Das durchpusten ist mir später eingefallen!
Irgendwie liegt es tatsächlich dran, das das Membran oder was es ist verklebt!
 
Thema: Hochdruckreiniger saugt kein Waschmittel an?!
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