Hallo,
(entschuldigt für den Roman, geht aber irgendwie nicht kürzer)
Wie schon Mac624 sagte, bedeutet Freischneider in etwa das gleiche wie Motorsense. Man könnte mit dem Wort Forstfreischneider etwas nuancieren, da es sich hierbei um PS stake Maschinen handelt, mit kürzerem und oftmals dickerem Rohr sowie anderem Lenker. Benutzt werden sie meistens mit Dickichtmesser und Kreissägeblatt (CV oder HM) um in Forstbeständen (Jungwuchs) Unkraut etc zu mähen aber auch um kleinere Bäume auszulichten.
Der Hauptunterschied ist zwar nicht sichtbar, aber dennoch bedeutend: Kleinere Sensen haben oftmals keine Starre Welle im Hauptrohr sondern eine Flexible Welle, auch bei manchen Modellen mit geradem Rohr(!!). Diese flexible Welle ist eigentlich nicht so sehr für große schwere Metallwerkzeuge gedacht (2,3,4 Zahn Grasmesser 3,4 Zahn Dickichtmesser Häckselnesser etc.) sondern eher als Rasentrimmer gedacht um alles zu mähen wo man mit dem Rasenmäher nicht hinkommt.
Wie Bauer Karl erwähnte reichen Deine Angaben nicht sonderlich aus um das für Dich geeignetste zu finden. Deinen Angaben zufolge handelt es sich um Wildwuchs, da kommt einiges an Sensen und Werkzeugen zusammen. Ausgeliefert werden die Sensen meistens mit dem 3 Zahn Dickichtmesser, ist sehr unniversell verwendbar. Wie auch schon erwähnt spielt die Größe des Grundstücks eine ähnliche Rolle wie die Mähfrequenz, je größer und öfter, desto robuster und in gewissem Maße auch stärker solle das Ding schon sein, schont Maschine und Mensch.
Hier einige Werkzeuge:
Sägeblatt: Alles aus Holz bis zu etwa 10 cm Durchmesser, ungeeignet für Gras, bedingt geeignet für Dornenhecken. Sense >= 1,8 kW
Dickichtmesser (3 oder 4 Zahn): Zuhause in allerlei Gestrüpp (Wildwuchs) mit Gras, Disteln, Dornen, Brennesseln etc. etc. Büsche (Holz) bis ca. Daumendick. Nachteil: Bei Holz etc. wird das Winkelgetriebe stark beansprucht >> robuste Sense, obwohl alles in allem dieses Werkzeug im Grunde genommen nur recht wenig Kraft bedarf, steht aber im Wiederspruch zu "robustem Winkelgetriebe". Viele Steine, Pfosten und allerlei anderes "hartes" Zeug machen das arbeiten mit diesem Werkzeug recht schnell zur Qual. (z.B. schlagartig von knapp 10000 u/min auf "0" beim Zaunpfahl, oder auch abstumpfung durch Steine etc.) Nutzbäume verletzt man auch schnell mal unbeabsichtigt.
Grassblatt mit 2,4,8 etc. Messern. Wie der Name schon sagt. Optimal wenn ebenfalls nicht allzuviel Hindernisse im gras vorhanden sind. Hauptvorteil: man kann damit auch Hasenfutter machen, da das Gras nicht zerschreddert wird (ja mit dem Dickichtmesser geht's auch). Motorleistung wird da nicht sehr viel gebraucht, 1,3 kW reichen völlig aus.
Fadenkopf: Auch sehr universell einstzbar, vom rasentrimmen, Gras, bis zum staken Unkraut. Hauptvorteil liegt wohl darin, dass man verschiedene Fäden wählen kann, dieses Werkzeug kaum Bäume beschädigt, und Hindernisse absolut kein Problem sind. Da bricht im Höchstfall der Faden, man zieht 'n Stück raus und fertig. Allerdings hört der Spass etwa bei dickeren Brombeerhecken auf, Gebüsch, 5cm Disteln sind da kaum noch drin bzw. nur bedingt. Je nachdem was man mit dem Teil mäht geht der Kraftaufwand für die Maschine von gering bis massiv.
Häckselmesser (2 oder 3 oder sogar (?) 4 schneidiges Blatt mit nach unten gebogenen Spitzen): Das Brutaloteil überhaupt, braucht ordentlich Kraft und äußerst robuste Maschinen, da das Ding alles kurz und kleinschreddert was ihm in den Weg kommt, auch wenn's jetzt mecker gibt, unter 2,1 kW würd ich die Dinger nicht benutzen, oder nur eher mal ausnahmsweise. Haupteinsatzgebiet sind Dornenhecken mit bis etwa 2 cm dickem Holz. Für glatte bodennahe Flächen eher ungeeignet, da man damit den Boden eher umzackert als mäht. Wie gesagt, 3 dimensionales (Gebüsch) ist optimal da man ohne die Maschine entlang der eigenen Achse zu drehen alles waag- und senkrechte schneidet. Vorsicht, da schiessen Steine aufgrund des"Golfschläger" Aussehens schon mal mit halber Schallgeschwindigkeit durch die Gegend.
Hoffe Dir damit zu helfen das richtige zu finden, vielleicht meldet sich auch Hans1 mit guten Tipps für die Werkzeugauswahl.
Zu den Marken ist zu sagen, dass Service und Ersatzteilbeschaffung eine Rolle spielen kann. Richtig schlechte Marken dürfte es wohl kaum geben ausser den 7,99 EUR Chinakrachern. Auch ist die Modellvielfalt bei jedem grossen Hersteller sehr befiedigend (und unübersichtlich). Dolmar bietet ganz ordentliche Preis-Leistungsverhältnisse an(MS3310-MS4510), wie Husqvarna auch bei einigen sehr robusten und relativ einfach gehaltenen Auslaufmodellen (R240/250) , Stihl hat überall Läden und recht günstige Ersatzteile und Zusatzwerkzeuge.
Komatzu/Zenoah sind wahrscheinlich schwieriger zu beschaffen, sollen aber auch sehr ordentlich sein. Nicht so bekannt Echo, Emak (Efco + Ole Mac) Solo, Kawasaki, Robin, Iseki etc. etc. Da kann es zum Teil schon mal mit den Ersatzteilen heftig sein, dafür ist aber der Preisanteil für den Markennamen etwas günstiger zu haben. Dann sind teilweise enorme Unterschiede in den Ersatzteilpreisen wie z.B., dass der eine weit über 200 Euro für ein Winkelgetriebe verlangt, dieses aber auch in Einzelteilen anbietet. Der andere verlangt für's komplette (und ähnliche Teil) gerade mal die Hälfte, nur leider kann man nicht mal nen Simmering für 2 Euro einzeln kaufen.
Je nachdem was Du vorhast, kannst Du mal ein Auge auf die Kombisysteme werfen, die fast alle Hersteller anbieten, da ist außer Freischneiden noch Heckenschneiden, Hochentasten, fegen, zackern etc. etc. gleich mit dabei (gegen gute Euros natürlich) Nur Bierpullenöffner, Handyhalter und Farb-TV hat noch keiner integriert.
Ach ja last but not least, außer bei den Topmodellen sind meistens keine vernünftigen Schultergurte mit dabei, obwohl sehr sehr entscheidend für den Rücken und da ermüdungsfreie Arbeiten (die meistlohnende Investition, glaube mir). Auch ne vernünftige PSA mit in die Kalkulation einfließen lassen (Gesichtsschutz, Hose, Schuhe, Dosenhalter)
Bei sehr schwierigem Gelände auch mal ein Auge auf rückentrabare MS werfen. Uff ich habe fertig!
Gruß M